Nach mehr oder weniger angenehmen Reisen mit dem Zug, in dem nur noch 4. Klasse frei war(deswegen nur 5.5 ¥ - das sind ganze 1,30 DM), kam ich vor 2 h hier in Kaifeng an. Die übliche Prozedur nach der Ankunft bin ich schon gewöhnt. Zu erst muss ich mal aus dem Bahnhof raus, dann die Karte einnorden und orientieren. Es ist immer das gleiche: Wenn ich meine Karte vor dem Bahnhof aufschlage, habe ich innerhalb von 2 Minuten mindestens 7 neugierige Chinesen um mich herum, die dann mit in meine Karte klotzen, versuchen mir irgend welchen Schnickschnack aufzuschwatzen oder versuchen mir einen Wucherpreis für ein Taxi als besonders billig anzudrehen. Wenn man aber nach dem Weg fragt zeigen vier verschiedene Arme in vier verschieden Richtungen. Ich kenne das mittlerweile und gehe immer meinen eigenen Weg, benutze prinzipiell vom Bahnhof die öffentlichen Busse (1 ¥) und bin damit immer gut gelaufen. Eine Unterkunft findest du in jedem Falle - es ist nur eine Frage der Zeit. So auch jetzt. Ich habe nur teure Unterkünfte gefunden und mir reicht's jetzt erst mal. Gemütlich sitze ich bei Ingwar-Tee und chinesischen Süßwaren im zufällig gefundenen Internet-Cafe. Es ist jetzt kurz vor 7 abends. Meinen Riesenrucksack lasse ich hier stehen, denn direkt vor der Tür baut sich gerade ein riesiger Markt mit unzähligen Fressständen auf. Ich werde mal so einiges Neues probieren, was ich noch nicht gegessen habe. Zum Thema Essen: Ich esse mittlerweile nur noch von Märkten und Straßenhändlern. Mein Magen hat sich daran bereits gewöhnt und billig ist es allemal. Für ein komplettes Mahl mit etwa 3 verschiedenen Speisen, Jasmintee und Brot zahle ich im Schnitt 12 - 15 ¥(3-4 DM). Danach bin ich aber immer rammelsatt. Und hatte jede Menge Spaß beim Essen, denn wenn Chinesen einen Europäer sehen, der an ihrem Nachbartisch ist, sind sie völlig aus dem Häuschen und wollen immer mit mir anstoßen und dann muss ich immer probieren was sie bestellt haben...

Markuspolo