NEUE REISEBERICHTE

02.Juli - 24.September 2001
aktuelle Reiseberichte aus China und Vietnam

  Zugfahrkarte von Xian nach Peking-West Zugfahrkarte von Panzhihua nach Emeishan


Im ¨¹brigen war ich Anfang August Ehrengast auf einer Hochzeit in S¨¹d-China. Aktuelles dazu findet ihr im Bereich 03. - 10. August. wie eine Hochzeit in China so abläuft...

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Name: ...und immer noch mit dem Tuk-Tuk // Teil 3

Datum: Dienstag, 31 Juli, 2001 um 13:34:14
Kommentar:
....jedenfalls waren die ersten 400 Km nicht so angenehm zu sitzen. Die Straßen sind ja auch nicht gerade eben. Wenn da mal ein Schlagloch kommt, das die ganze Ladung hochspringen lässt, war das noch nicht das größte Loch in der Straße! Früh am Morgen passierten wir Hefei, welches 200 Km westlich von Nanjing liegt. 2/3 hatten wir also geschafft. Ich hoffte so sehr, dass wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in Nanjing ankämen, damit ich das letzte Schiff nach Shanghai noch kriegen könnte. Pustekuchen! Das Tuk-Tuk gab 20 Km nach Hefei den Geist auf - wahrscheinlich zu wenig Wasser (im Kühler) bei der Hitze! Da stand nun das noch dampfende Tuk-Tuk am Straßenrand und die Zeit verrann mit verzweifeltem anschieben und ankurbeln - vergebens. Sorry für die nette Familie, aber ich musste unbedingt heut noch nach Nanjing und hielt einen der total überfüllten Busse (Hefei-Nanjing) an. Es war bereits 1 Uhr mittags. Der Bus war rammelvoll und ungemein unbequem gegenüber dem Tuk-Tuk, aber er war schneller! Trotzdem habe ich das Tuk-Tuk irgendwie lieb gewonnen und habe die Zeit, die wir mit 25 Km/h vertrödelt haben, genossen.
Im Bus habe ich wegen der vielen Leute 4 Stunden lang die Position meiner langen Beine nicht ändern können. Aber der Bus war schnell! Total zerknetet stieg ich 17 Uhr in Nanjing aus dem Bus - konnte kaum laufen. Dann auch noch der schwere Rucksack... Ein wenig Laufen tat aber gut nach 36 Stunden nur rumsitzen und durch und durch durchgeschüttelt werden. Von Nanjing fahren zwar Busse nach Shanghai, aber erst morgen wieder. Die Fähre kam da gerade recht. Am Nanjing-Ferry-Terminal erfuhr ich das die Nächste und zu gleich auch letzte Fähre am heutigen Tage um 19:50 Uhr ablegen würde. Ich buchte ein Bett in der billigsten Kategorie. Na ja, Bett war wohl übertrieben! Ich hatte noch 1h Zeit. Lies mein Gepäck im Ferry-Terminal einschließen und schaute mir Nanjing an. Eine schöne Stadt, es gibt hier viel zu sehen. Aber Shanghai ist bestimmt interessanter... also zurück zum Boot bevor es ohne mich ablegt. Zurück zu diesem "Bett": Der Kahn war wohl schon im Mittelalter gebaut worden. Und so auch die Innenräume. Ich mein, aller 3m waren da diese Säulen, die den Raum sehr ungeschickt untereilten. Nach deren Abstand wurden auch die Kojen mit 1,50 m Länge gebaut.
Nur Holz! Und eine Decke drüber. Es war einfach unmöglich für mich, auf 1,50 m langem Holz zu schlafen (da war ja der Bus noch bequemer). Was konnte ich aber für 57¥(14 DM) erwarten? Nachdem ich mich in der Koje 5 mal hin und her gedreht hatte, ging ich hoch an Deck zum Steuermann, um ein wenig beim Steuern zuzuschauen. Irgendwie muss er "Wind" von meiner Tragödie mit der zu kleinen Koje bekommen haben. Und gab mir ohne, dass ich ihn fragte, eine Hängematte. Zwei der zwölf Säulen reichten mir völlig aus, um mir mein Bett zu bauen. Ich kann euch vielleicht sagen: "Auf'ner Hängematte im Schiff schläft es sich saugut". Das Schiff tuckert die ganze Nacht flussabwärts, ich höre die Wellen gegen den Bootsrumpf schlagen und die Maschine laufen. Nach etwa 3 Minuten bin ich eingeschlafen. Wie ein Murmeltier (l/w)iege ich fest im Schlummerschlaf und wiege bis morgens um 10. Am Morgen verspürte ich das dringende Bedürfnis mich mal wieder zu rasieren, denn ich sehe mittlerweile aus wie Robinson Crusoe. Doch auch hier ist es wohl eher ungünstig, auf diesem wackeligem Boot. Ich esse etwas aus der Kajüte (es gibt Fisch mit Reis und Ei) und "haue" mich dann wieder in die "Koje". Durch eine Luke kann ich das Ufer sehen. Ich schreibe mein Tagebuch. Und Faulenze ein wenig bis die 18h um sind. Nach 2h in der Koje gehe ich mal an die frische Luft nach oben. Wooooooowwww! Der wir fahren auf dem Yangzi Fluss (ist mir ganz entgangen). Der Fluss ist wahnsinnig breit und wird von Stunde zu Stunde breiter, denn wir nähern uns dem Yangzi-Delta bei Shanghai. Shanghai liegt ein wenig unterhalb des Deltas hat aber mehrere Kanäle zu diesem. .......Sorry meine Stunde ist wieder rum, morgen früh macht die Bibliothek wieder auf.

Bis morgen - VIELE GRÜSSE AUS SHANGHAI SENDET MARKUSPOLO