Hätte ich gewusst, dass hier im Westen Chinas so viele unterschiedliche Völker leben und die Menschen so freundlich sind, dann hätte ich mir die 45 Filmrollen, die ich in den letzten eineinhalb Monaten verknippst habe, sparen können. Hier in Xiahe ist eines der 7 bedeutensten Klöster in China. Es ist ein Tibetisches Kloster und es leben 3000 Mönche hier. 50 Lamas (Reinkarnation des Dalai Lama) leben unter den 3000 Mönchen. Ich war heute den ganzen Tag in deren Kloster, genannt "Labrang Kloster" (Tibetisch: "Labuleng si"), habe die 12:00 Uhr Zeremonie gesehen und mehrmals zwischen Mönchen gesessen. Die Mönche sind ganz locker, machen Späße untereinander, die kleinen (das Alter ist gemeint!) Mönche spielen Fußball, zwei andere spielen "Melone werfen und fangen". Alles was ich an mir trage ist interessant für sie. Die Nomaden, aus den umliegenden Grassländern, sind hier her gepilgert, um zu beten. Sie laufen die ganze Zeit um eine der "Stupas" (Religiöser Turm) oder drehen Runden um das Kloster. Der Grund dafür sind die Gebetstrommeln, die rund um das Kloster angeordnet sind. An der 3 Km langen Mauer um das Kloster schieben sie jede der mehr als tausend Gebetstrommel an. Die Nomaden, mit ihren Decken behangen und so allerlei Geschenken (für das Kloster) beladen. Es sind oft oder meist alte Frauen, die die jüngsten Enkel mit haben. Zwischen drin tummeln sich eine Vielzahl Muslime mit den typischen Kopfbedeckungen. Der Westen Chinas ist mit Moscheen überseht! Moslemische Glaubensrichtungen sind hier weit verbreitet.

Markuspolo