MARKUSPOLO'S HOME

27.Juli - 02.Oktober 2002
aktuelle Reiseberichte aus Tibet und Xinjiang

      Ich finde das total super, dass ich von China aus meine Website steuern kann.
Das werde ich selbstverständlich nutzen und hin und wieder das ein oder andere chinesische
Internet-Cafe (auf Chinesisch: wângbã) aufsuchen.

  Zugfahrkarte von Xian nach Peking-West Dann werde ich: - meine Erlebnisse
- meine aktuelle Reise-Route
- den weiteren Reise-Verlauf
- was ich alles gegessen habe
- und und und ...
täglich aktualisieren


Dieses Jahr werde ich tief in tibetische Regionen vorstoßen und dabei so einige Höhenmeter überwinden müssen, neue Völker kennenlernen, in buddistischen Klöstern schlafen oder einfach nur mit dem Pferd über unendliche Weiten holbrigen Grasslands reiten. Probleme mit der Sprache werde ich wohl diese jahr nicht so sehr haben, denn ich hab ja bereits 1 Semester Chinesisch gepaukt und 2x China-Aufenthalt als Sprachtraining genutzt.

R E I S E B E R I C H T E   -   J E D E N   T A G   N E U
Der 5000ste User mailt mir einfach auf: markuspolo1@hotmail.com
Deutsch Die Karten meiner Reiseroute: China-Karte Shanxi Provinz China, südwest Sichuan Provinz Qinghai Provinz Tibet Xinjiang
ENGLISH Maps of my trip: China-map Shanxi-province China, southwest Sichuan-province Qinghai-province Tibet Xinjiang



[Um zu wissen in welcher Zeit ich gerade lebe, rechnet ihr +6 Stunden dazu!]

Die Chinesische Zeit beträgt +6 Stunden.
Zwischen Deutschland und China besteht ein Zeitunterschied
von plus 6 Stunden im Sommer bzw. plus 7 Stunden im Winter.

Forum Gewinnspiel Gästebuch Meinungen

Gewinnspiel 1 Yuan = 10 Jiao = 100 Fen = 25 Pfennige = 12 Eurocent

Name: Zwischen auf Reisen hungern UND in der Uni lernen...

Datum: Mittwoch, 9 Oktober, 2002 um 23:47:17
Kommentar:
naja, also meine Uni fing ja am Montag wieder an und ich stand auch pünktlich auf der Matte, und deswegen schliff es die letzten 2-3 Tage etwas. Also ganz offizell: Ich bin end letzter Woche aus HongKong->Dubai->Frankfurt hier eingeflogen und hatte ein paar Probleme so zum Beispiel meine 60 Kilogrammtasche direkt nach Frankfurt zu checken und auch mit der Zeit. All in all war ich noch einmalknapp 3 Tage unterwegs und hatte dann einen berauschenden Schlaf bis Mittag am nächsten Tag im heimischen Bett. Die 60 Kilo sind wieder Mitbringsel unterschiedlichster Art und ich verrat euch was: Ich bin gerad am räumen und dann bringe ich die Fotos der Mitbringsel ins Internet, was sicherlich interessant sein wird. Oder habt ihr schon mal einen fischenden Chinesen aus Porzelan oder einen halben Meter großen verzierten Elefanten gesehen? // Außerdem habe ich wieder Reiseberichte fertig die ich die nächsten Tage ins Netz stelle. Es fehlen ja immerhin 5 bis 7 Berichte aus Tibet (vom Mount Kailash und wie ich dort im Kloster schlief zum Beispiel), etwa 7 aus Xinjiang, einige aus gesammt China und jeweils Zusammenfassungen.... // Also lass euch überraschen// Markuspolo

Name: Markuspolo

Datum: Mittwoch, 2 Oktober, 2002 um 11:04:04
Kommentar:
Diese Reiseberichte werden in kuerze ergaenzt es lohnt sich am ball zu bleiben - warum werdet ihr in 2 Tagen sehen... Markuspolo

Name: Nightlive und late night shopping in Hongkong

Datum: Mittwoch, 2 Oktober, 2002 um 11:02:46
Kommentar:
....Essen und Elektronik...

Name: Knotenpunkt Shenzhen

Datum: Mittwoch, 2 Oktober, 2002 um 11:01:33
Kommentar:
..... Passkontrolle...

Name: Hankou - Tor der Chinesen

Datum: Mittwoch, 2 Oktober, 2002 um 11:00:54
Kommentar:
folgt....

Name: Basar, Basar, Basar, ......

Datum: Mittwoch, 2 Oktober, 2002 um 10:59:41
Kommentar:
/ae

Name: E R S T E . B I L D E R

Datum: Samstag, 28 September, 2002 um 11:51:59
Kommentar:
F/uer alle die es kaum erwarten k/oennen, schon einmal ein paar Bilder von meiner Reise zu sehen:

Ich f/uege die Bilder den jeweiligen Berichte zu. Immer wenn ihr "Bild" seht, versteckt sich ein Bild dahinter..... // Markuspolo

Name: Hei/sser W/uestensand der Taklamakan

Datum: Samstag, 28 September, 2002 um 10:39:15
Kommentar:
Nun ich verlasse Hotan mit mehreren Eintr/aegen zweier erlebnissreicher Tage und dickem Bauch. Mein n/aechstes Ziel ist eigentlich Mingfeng, jene Stadt unterhalb der Taklamakan, aber ich habe nicht mehr so viel Zeit und muss mir die Rosinen rauspicken. Rosinen im warsten Sinne des Wortes, denn ich m/oechte nach Tulufan (Turpan), welches auch Hauptstadt der Rosinen genannt wird, und nach Wulumuqi (Urümqi), welche die Hauptstadt der Provinz Xinjiang ist. // Von Hotan nach Urümqi sind es knappe 1500 Km die mitten durch die Taklamkan-W/ueste f/uehren. Der Bus, mit der notwendigen Klimaanlage und Schlafliegen, startet von Hotan, f/aehrt zu erst die 300 Km nach Mingfeng und biegt dort linkerhand in die Taklamakan ein. Nat/uerlich kann man nicht sagen man biegt in die W/ueste ein, denn zwischen saftigem Gr/uen und W/ueste kommen mehrere Kilometer Steppe, Savanne und andere Verlaufsformen. Doch auf der Karte ist Mingfeng der Ort, der an der Grenze der Taklamakan zu Xinjiangs Bergen liegt. Wir fahren bereits 4 Stunden auf der von Sand zu gewehter Stra/sse. Winde schmettern Sandk/oerner ans Fenster, kleine Windhosen, gef/uellt mit Sand, tauchen immer wieder auf und verschwinden wieder, D/uenen so hoch wie H/aeuser ziehen sich schl/aengelnd bis hinter den Horizont, werden dabei kleiner und kleiner, Kamele starren verdutzt und mit herunterh/aengendem H/oecker dem Bus nach, der diese trostlose vom Wasser gemiedenen Gegend durchquert. Hitzeschleier liegen /ueber dem Boden, verschwemmen die Sicht, Tierskelette liegen am Wegesrand und die tiefgolde Farbe, welche vom Sand reflektiert wird kann man nur in der sp/aeten Abendsonne sehen. Egal wie lange ich aus dem Fenster schau, ich sehe immer nur Sand, Sand, Sand... ab und zu ein Kamel. // Nach reichleich viel Sand im Schuh und entleertem Wasservorrat erreichen wir die n/oerdliche Grenze der Taklamakan und stoppen erstmal an einer Quelle, welche von den Bergen Xinjiangs Norden gespeist wird. Ein Bauer verkauft Melonen, 5 Jiao das St/ueck will er haben, und innerhalb von wenigen Minuten verwandelt sich der Boden in ein gef/aehrlich rutschiges Pflaster aus gelben Melonenschalen. // Ich bin voller neuer Eindr/uecke nachdem ich jetzt schon die zweite W/ueste Durchquert habe. Die Taklamakan ist die Zweitgr/oe/sste de Welt und die Gobi die Viertgr/oe/sste. Nach zwei Tagen Fahrt erreichen Wir Urümqi, ich steige hier um und erreiche noch am selben Tag Turpan. // Markuspolo

Name: 450 Jahre Feigenbaum und reine Seide in Hotan

Datum: Mittwoch, 25 September, 2002 um 17:01:35
Kommentar:
Also wie verabredet besuchte ich Abdul am Markt und es war fast Punkt 12 Uhr in Xinjiang-Zeit, welche ja 2 Stunden von der offiziellen Peking-Zeit, abweicht und da steht ja auch "mein" Esel mit voll beladenem Karren auf dem Weg. Mit Handschlag beg/ue/ssen wir uns und er zeigt sofort auf den Esel. Er erkl/aert mir irgend etwas auf Uiguhrisch, was ich nicht verstehen kann, aber die Mimik und Gestik von Abdul verr/aet mir, da/ss ich wohl mit ihm auf dem Karren Platz nehmen sollte. Mit einem Schwung hoch, vor das Obst und Gem/uese gesetzt, beobachte ich vom Eselskarren schr/aeg runter, da/ss Abdul mir Tee einsch/aenkt. Ein paar Minuten solle ich nooch warten, gibt er zu verstehen und gibt dem frisch erstandenem Esel das Gr/uenzeug des Gem/ueses. Es dauert nicht lange, da ist er auch schon zur/ueck, er nimmt die Z/uegel, welche nur aus einer simplen Leine bestehen, in die Hand und mit dem Lederriemen aufs Hinterteil - "IIIIEEEHHH-AAAAHHHHH" - und da geht's auch schon los. Quer /ueber den Markt zum Nussbasar, wo er noch schnell einen Sack Sonnenblumenkerne kauft, und dann bis zum anderen Ende des Basars (heut ist nicht soviel los, wie Sonntag) /ueber die Br/uecke r/ueber und danach gibt er mir die Leine und die Peitsche in die Hand. "Dui...Dui...", sagt er noch einmal zum Esel und haut ihm mit der Hand noch einmal kr/aeftig aufs Hinterteil, um die Geschwindigkeit von sieben auf acht Stundenkilometer zu erhoehen. Der Esel hat kr/aeftig zu ziehen und ab und zu muss ich ihn mit der Peitsche daran erinnern, was er zu tun hat. So circa eineinhalb Stunden brauchen wir bis zu seinem "Garden". Die Anf/uehrungszeichen deshalb, weil es schon fast eine Plantage ist. Eine Weintrauben-Plantage. Er ruft nur und zwei Burschen, seine S/oehne, kommen zum Tor geflitzt. Abdul l/aesst abladen. Und wir laufen inzwischen zu seinem Nachbarn /ueber den Dreckweg. Der ist ganz erstaunt, gr/uebelnd zupft er sich am langen wei/ssen Bart und schiebt seine M/uetze grade, l/aedt dann aber ein. Ich weiss noch nicht so recht warum das Ganze, werde es aber bald erfahren, hoffe ich. Im "Garten" des Nachbarn, es sieht au swie im orientalischen Dschungel, er/oeffnen sich meine Augen blitzartig, das Kinn schl/aegt fast auf den Boden und mir l/aeuft das wasser im Munde zusammen. Ein Feigenbaum! Er hat einen Feigenbaum. Und nicht einfach nur irgendeinen, nein er hat den Feigenbaum, der seit 450 Jahren an Ort und Stelle steht und Jahr f/uer Jahr seine 15.000 Feigen abgibt. Ein wahrer Traum f/uer mich. Die goldgelben frischen reifen Feigen warten nur darauf, von mir gepfl/ueckt zu werden. /Uberall am Baum h/aengen die s/ue/ssen Fr/uechte, die /uebrigens die Bl/uehten des Baumes sind, herunter, die sind so reif, da/ss sie beinahe durch ihr eigenes Gewicht herunterfallen. Platsch, wieder eine runtergefallen. Um den Baum zu umrunden, bedarf es mehr als eine Minute. Abduhl erz/aehlt seinem Nachbarn inzwischen von der Story mit dem Esel und die beiden lachen nur dar/ueber. Ich sitze mittlerweile auf einem Ast des Baumes und Pfl/uecke flei/ssig mein Mittagessen vom Baum. // Zusammen mit dem Nachbarn gehen wir zu Abdul r/ueber, trinken Tee und essen Fr/uechte. Wir sitzten am flachen Teetisch und immer wenn die Weintrauben alle sind, greift Abdul /ueber sich in die Weintraubenpergola und holt eine neue s/ue/sse frische Traube herunter. Ab und zu schl/aegt eine Walnuss auf dem Erdboden auf, welche wegen /Ueberreife von Abduls 180 Jahre alten Walnussbaum, der seit mehreren Generationen in der Familie Saydahmat, so hei/sst Abdul mit Nachnamen, seinen festen Platz hat, herabf/aellt. Ab und zu ein dumpfes Aufschlagen auf dem Boden, das waren /Aepfel, Granat/aepfel oder Birnen. Im schattigen Pl/aetzchen mit etwas Sonnenlicht, welches durch die B/aeume schimmert, l/aesst es sich aushalten, wir sitzen gem/uehtlich, nicht einmal von einer Fliege st/oeren lassend, beim Tee. Die S/oehne sprechen etwas Englisch und so kommt die deutsch/englisch/chinesische - englisch/chinesisch/uiguhrische Verst/aendigung zustande. Wir sitzen bis in den sp/aeten Nachmitag hinein und ich habe noch nie soviele Feigen und Weintrauben an einem Tag gegessen. // Wir benutzen jetzt den Esel zu einem anderen Nachbarn, etwas weiter weg, der sich auf die Herstellung von Xinjiang-Seide spezialisiert hat und mit einigen Familienmitgliedern den ganzen Tag Seide herstellt und sie zu T/uechern verwebt. Die Seide aus Xinjiang ist noch immer ganz besonders teuer, da sie noch immer traditionell, wie es sich f/uer die Seidenstra/sse geh/oehrt, ausschlie/sslich per Hand und mit nat/uerlichen F/aerbungsmitteln wie vor tausend Jahren, hergestellt und gef/aerbt wird. Der Alte sitzt am Webstuhl, welcher von seinen F/ue/ssen angetrieben wird, webt jeweils 340 Meter am St/ueck, Faden f/uer Faden, 60 Zentimeter breit, was ungef/aehr 100 Stunden dauert. Sechs Meter f/uenfzig kosten 180 Yuan und mehr. Die F/aeden in den Webstuhl einzuspannen ist die Aufgabe der J/uengsten. Die mehr als 1000 d/uennen Seidenf/aeden einzuspannen ist eine m/uehselige Arbeit und vorwiegend von Kinderh/aenden ausgef/uehrt. Die F/aerbung und das Ziehen der Seidenf/aeden aus dem hei/ssen Wasser geschieht nach alter Tradition. // Den Rest des Tages verbringen wir in Abduls schattigen Pl/aetzchen und den Weintrauben. Wir trinken Wein und es wird gesungen, der Nachbar spielt auf einer uiguhrischen Zupfe und Abdul grillt Schafsfleischspie/sse /uberm Feuer. Sp/aet abends erst fahren Abdul und ich nach Hotan zur/ueck, wir kommen gegen Mitternacht an. Abdul f/aehrt zu seinem Stand, wo er schl/aeft, und ich springe vorher an meinem Hotel ab. // Ich habe heute richtig viel erlebt und alte Traditionen aus Xinjiang kennengelernt. Ich w/uerde gern etwas l/aenger in Hotan bleiben, aber noch andere Erlebnisse auf der Seidenstra/sse warten auf mich. // Markuspolo

Name: Gewinnspiel nur noch wenige Tage !!!

Datum: Sonntag, 22 September, 2002 um 06:26:51
Kommentar:
Ich erinnere nochmal an mein Gewinnspiel, welches in wenigen Tagen beendet wird, und biete somit die Chance sich noch mal zu beteiligen.

Viel Spaß wünscht Markuspolo

Name: Xinjiang-Karte

Datum: Freitag, 20 September, 2002 um 19:32:17
Kommentar:
Damit ihr in etwa wisst, so ich mich zur Zeit befinden könnt ihr meine Reiseroute auf der Karte verfolgen. Go to Xinjiang-map

Name: Buntes Basartreiben in Hotan

Datum: Freitag, 20 September, 2002 um 18:58:46
Kommentar:
Hier in Xinjiang kann ich wieder alle Vorzüge menschlicher Erfindungen und regem Handels mit Waren nutzen und so verlasse ich Kashgar, mir fällt es schwer, am 14.September mit dem Nachtbus und erreiche so Hotan ("H" wie "ch" in noch, und "tan" wie "tiaen" aussprechen) am frühen Morgen gerade rechtzeitig um 7 Uhr. Ich habe etwas Zeit mein Gepäck irgendwo unterzubringen und etwas zu frühstücken. Denn ich bin nach Hotan gekommen, um den großen Basar, der in ganz Xinjiang bekannt ist, und nur Sonntags stattfindet, zu besuchen. Der Basar fängt erst gegen 10 Uhr an, und so gnieße ich in der heißen Sonne meine Melone zum Früstueck in einem der Straßenrestaurants. Die Straße wird jetzt von Minute zu Minute voller, alles was sich bewegen kann, bewegt sich in eine Richtung in Richtung Basar. Ob zu Fuß oder mit dem Esel, Busse, Taxen, Fahrräder, zwischendurch sieht man das Ausholen einer Peitsche, und hört dann einen Hieb und dann das "IIIIEEEHHH-AAAAHHHHH" der Esel. Ich füge mich in die schiebende Masse irgendwie ein und gelange so zum Eingang des Basares.

Gleich am Eingang werde ich fündig und kaufe 300 Gramm Walnüsse in Honig, ähnlich wie türkischer Honig. Ich stelle mich mit dem Beutel, in dem sich die Nüsse befinden, und aus dem ich immer wieder nasche, auf einen alten Reifen der im Dreck liegt, um etwas übersicht zu gewinnen. Doch das ist bei diesem Basar zwecklos, er wird ja nicht umsonst "Da de ba zhi er {ba zhi er= Bazhar aussprechen}" (der große Basar) genannt. Um genau zu sein ist groß eigentlich noch viel zu klein. Ich kann einfach keinen überblick gewinnen, über die vielen verzweigten Wege. Der Basar ist etwa so groß wie dreihundert Fußballfelder und die Menschen sind schlicht unzählbar! Mit 6000 registrierten Ständen und fast dreimal so vielen beweglichen ist dieser Basar einer der Superlativen, wahrscheinlich zählt er zu den größten der Welt. Waage Schätzungen der chinesischen Regierung setzen bei 25.000 Besuchern an. Wobei bemerkt werden muss, daß jeder Stand mindesten 3 oder 4 Leute hat die verkaufen und Nachschub holen, und das bei: Wo waren wir? Ach ja bei 6000 registrierten Ständen mal 3 ist gleich 18.000 minimal; plus die beweglichen Stände mit na sagen wir 2 Leuten und plus die Besucher die sich als Masse die Wege entlang der Stände schieben. Ich weiß es wirklich nicht, aber 50...., 50.000 werden es schon sein.

ich bin inzwischen von der Menge die ersten 200 Meter mitgeschleift worden und schwitze unter der brechendheißen Sonne. Die ersten zweihundert Meter, also der Eingangsbereich, gehört den Teppich- und Textilverkäufern. Bunte Stoffe, Orientalische Teppiche, Arabische Tücher, in den Farben die die Seidenstraße so berühmt gemacht haben. Alle möglichen Variationen finde ich hier. Und soeben hat auch mein Zimmer in Dresden einen neuen Läufer bekommen. Wenn ich die Farben und Muster hier sehe, werde ich echt schwach und könnte gleich mehr kaufen als ich tragen kann. Die Preise sind nach Handeln und Feilschen alles andere als teuer. Nun gut der Kauf des Teppichs ist mit dem Handschlag besigelt und ich werde ihn heut abend abholen.

Ich laufe tiefer in den Basar hinein, vorbei an tausenden Teppichen, vorbei an dem muslim der gerade das Schaf zerlegt, vorbei am Ständen die mit Fleisch und Wurst gefüllt und vorbei am heißen Ofen des Brotbäckers. Melonen werden auf über einhundert Meter länge entlang des Weges, dessen trockener staubiger Boden von der trampelnden Masse stiebend über die Melonen zieht und sie in sie in einer Hülle aus Staub und Schmutz /uber dem Erdboden einhüllt, gestapelt. Geschreie und Menschentrauben um die Melonen verraten mir, daß dort gerade Melonen geöffnet werden. Die Melonen weredn nicht gewogen, das Stück geht für zwei Yuan an die Masse. Und wird schmatzend und tropfend am Rande des Weges verspeisst.

Ich gehe weiter und gelange nach etwa 40 Minuten an das Ende des Basares, bedingt durch einen Fluß und dessen Brücke. Hinter der Brücke befindet sich eine Kreuzung die in ihrem eigenen Staub erstickt. Waren werden prinzipiell mit dem Eselskarren angeliefert und alle die laufen benutzen die Karren als Taxi. Alte Männer mit langen Bärten die, die Esel lenken sitzen im Scneidersitz hinterm Esel und brüllen immer wieder mit kräftiger fordernder Stimme "Dui, Dui, ..." was den Esel antreiben soll. Staub wird vom holbrigen Weg durch die Esel in die Luft gewirbelt, die Kreuzung mit der Brücke ist der Engpass! Und so kommt es zum "Eselstau". Alles steht in der dreckigen staubigen aufgewirbelten Luft, die Esel berühren mit ihrem Maul die Waren oder Leute des vorausstehenden Eselskarren, nichts bewegt sich mehr, und nur weil ganz vorn einer seinen Esel geparkt hat.

Dieser Basar ist so wie er noch im Mittelalter stattgefunden hat, eben ein richtiger orientalischer Basar. Ich habe so einen Basar noch nie erlebt und genieße jeden der 10.000 Schritte durch ihn. Ich suche jetzt schon seit zwei Stunden den Teil des Basars, in dem die Esel samt Karren gehandelt werden. Da sehe ich doch einen mit 4 Eseln hinten am Karren dran an mir vorbeitraben. "Na der will bestimmt 4 Esel verkaufen", denke ich mir so und gehe diesem hinterher. Nur 250 m entfernt biegt er in einen Seitenweg ein, der dann in ein Tor mündet, an welchem ich schon zweimal vorbeigegangen bin. Ich folge den Eseln durch das Tor.

Nach reichlich zwei Stunden komme ich erstaunt und erschöpft wieder aus diesem Tor raus und habe so allerhand erlebt... Ich gehe den Weg runter bis zum nächsten Tor hinter dem ich den Nussbasar finde.

Nach circa einer Stunde verlasse ich den Nussbasar mit schwerem Rucksack und widme mich dem Nächsten. Dem Holz- und Fellbasar. Ich bin schon müde vom vielen Laufen und hungrig obendrein, da kommt der Stand mit den vielen Fischen die in heißem Fett gepruzelt werden gerade richtig. Ich lass es mir erst mal schmecken und lege eine Pause ein. Der Fisch ist hervorragend. Ich gehe jetzt vorbei am Eselparkplatz zurück zum Früchtebasar, auf dem es vorwiegend runde Durslöscher gibt.

Und esse einen. Du kannst dier hier eine Melone raussuchen aus diesem Berg, aber das wäre Zeitveschwendung, denn die hier sind alle reif und schmecken ohne Ausnahme absolut vorzüglich. Also greif ich eine, bezahle 2 Yuan und der Melonenmann schneidet sie gleich in Streifen, aber so das sie ihre Form behält. Er gibt sie mir dann in die Hand, es tropft überall aus den Schnitten, und ich hocke mich zu all den Anderen auf den Boden, die ebenfalls Melone essen. Saftig tropfend und klebrig zuckersüß lasse ich es mir schmecken. Diese Erfrischung ist die Beste.

Ich esse noch ein muslimisches Brot hinterher und andere Kleinigkeiten bevor ich weiterziehe. Bis abends um sieben Uhr endecke ich immer neue Wege und Stände und Nischen des Basars. Ich laufe jetzt seit 9 Stunden über diesen Basar und ich habe nicht einmal ein Viertel gesehen. Der Basar ist so riesig, daß er als Stadtviertel im Stadtplan verzeichnet ist. Ich gehe langsam zu einem der Ausgänge und da sehe ich doch meinen Esel wieder. Der Bauer ist also auch ein Händler und die Adresse die er mir auf die Hand geschrieben hat is die Nummer und Position seines Marktstandes, der ein registrierter und fester ist, also jeden Tag am selben Fleck öffnet. Ich verabrede mich für morgen Mittag an seinem Stand mit ihm und sage "Huoch" ({Hrhuosch})was ja "Tschüss" bedeudet. Markuspolo

Name: Old Kashgar

Datum: Donnerstag, 19 September, 2002 um 21:46:08
Kommentar:
Kashgar ist weitestgehend eine moderne Stadt. Eine moderne Stadt mit reichlich Geschichte. Eine Stadt in der ihre eigene Historie noch lebt. Und das ist selten, dass man so eine Stadt noch findet. In Kashgar leben die Sitten und Gebräuche der Seidenstraße noch. Und das mitten im Herzen der Stadt. Direkt im Mittelpunkt von Kashgar leben zwei riesige Stadtviertel die "Old Kashgar" genannt werden und aus engen, schmalen, verzweigten, teils dunklen Gassen bestehen und deren Häuse noch aus Erde und Lehm gebaut sind, deren Türen traditionel aus Holz gefertigt und verziert sind. Die Adressen der in einander übergehenden Häuser sind einfach Zahlen von 1 bis über 1000, wild durch einander vergeben, ohne System. Die Menschen, die hier leben, sind ausschließlich Uiguhren. Bild. Bild. Die meisten sprechen auch nur Uiguhrisch und kein Wort Chinesisch. Die Uiguhren sind die rechtmäßigen Besitzer von Kashgar und von Xinjiang.

In den kleinen Gässchen wird Brot gebacken und Wäsche gewaschen, es wird gekocht und Kinder spielen mit freiumherlaufenden Hühnern. Die Wege und Gassen sind gut begehbar und äußerst, wirklich äußerst, interessant. Öffentliche Wege die sich durch ganz Old Kahsgar schlängeln, sind mit wabenförmigen Steinen gepflastert, private Gässchen die blind in Hauseingänge enden mit viereckigen Ziegeln in längstrichtung. Dächer hängen de Weg über, spenden Schatten für die Hausmauern, andere Häuser stehen versetzt auf den Mauern anderer. Die ganze Stadt ist so in sich verschlungen, dass keiner auch nur weiß, welches Haus zuerst stand oder wo Norden und wo Süden ist. Rauch von backendem Brot zieht durch die Gassen und der Gemüsehändler kommt mit dem Esel, den Karren beladen mit frischem Obst und Gemüse, raddern die Holzräder über das grobe harte Pflaster.
Bild. Bild.
Ich bin für drei Stunden im alten Orient untergekommen und Old Kashgar ist wirklich eine Reise wert!

Markuspolo

Name: Kashgar's Moscheen

Datum: Donnerstag, 19 September, 2002 um 19:53:56
Kommentar:
Klöster habe ich ja in den letzten zwei Monaten genug gesehen, sie betreten, sie fotografiert und in ihnen geschlafen. Da ist die Provinz Xinjiang, welche mit ihren vielzahligen Moscheen islamisch geprägt ist, eine willkommene Abwechslung für mich.

Heute ist der 14.September und ich bin in Kashgar zurück. Zurück an dem Ort an dem ich mich satt essen kann ohne dabei arm zu werden. Zum Frühstück esse ich eine zuckersüße Honigmelone, ein paar Feigen und Datteln, Weintrauben und einen Granatapfel. Doch ich lasse viele meiner auf dem Basar erstandenen Früchte zurück, denn ich kann das schöne farbenfrohe Morgenlicht der kräftige Sonne nicht ungenutzt lassen. Ich laufe, mit der Sonne, hinüber zu der bekanntesten Moschee hier in Kashgar, der Idakh Moschee, die Einheimischen nennen sie auch Edgar Moschee. Ich laufe mit der Sonne im Rücken direkt auf die Moschee zu, welche durch jenes wärmendes Sonnenlicht des frühen frischen Morgens in prachtvollen kräftigen Farben steht. Von weitem sehe ich schon die beiden Türme der Moschee, die links und rechts neben dem Eigangstor in die Höhe ragen. Verziert mit reichlich gelbem und grünem, blauem und goldenem Mosaik, tragen sie die typisch muslimische Kuppel mit den orientalischen Fenstern drin und dem abnehmendem Mond auf dem Dach. Es ist jetzt kurz vor 9 Uhr und ich laufe hinter einigen Muslimen mit islamischer Kopfbedeckung, die jetzt zum Morgengebet gerufen werden, in Richtung Moschee. Nur noch um die Ecke muss ich biegen und da ist sie auch schon, ich sehe sie in voller Größe und Gestalt, in voller Pracht, die Idakh Moschee. Zwischen den Türmen schießt das überdimensionale Eigangstor aus gelben Mosaiksteinen, dessen Zweiflüglige, riesige, aus Kupfer gefertigte und verzierte Türen jeweils zur Hälfte geöffnet sind, in den Himmel.

Es werden immer mehr Muslime die die Moschee betreten. Ja ein regelrechter Strom von Muslimen setzt ein, der sich in Richtung Moschee bewegt. 9 Uhr fängt das Gebet an und alle kommen ein oder zwei Minuten eher. Ich sehe mittlerweile nur noch die beiden Türme und um mich herum nur noch muslimische Mützten und Hüte. Es ist ein wahres Wuhling (aber kein Durcheinander!), jeder will noch mal kurz was kaufen, einen neuen Hut oder ein erfrischendes Stück Melone und so in diesem geordneten Gedränge findent irgendwie doch jeder seinen Weg. Die Zeit wird knapp, das Gebet scheint jeden Moment zu beginnen und die breite schiebende Masse zwängt sich schon seit 10 Minuten durch die zwei halb geöffneten Flügeltüren. Es staut sich. Einige nutzten die Zeit, um ihren Gebetsteppich mal auszuklopfen und die Franzen zu richten, andere schieben ihren Mütze auf dem Kopf hin und her, können es kaum erwarten die Moschee zu betreten und lesen noch schnell einen Vers im Koran zu ende.

Das Gebet beginnt, die letzten sind noch nicht drinnen, über Lautsprecher ertönt das Gebet, man hört nur das Gebet, sonst nichts. Nur das Gebet. Ich gehe jetzt auch in die Moschee, öffne die halb geöffneten Türen ein wenig und laufe durch das Eingangstor und unter den schattenspendenden Bäumen des Gartens bis vor zur eigentlichen Gebetsstätte, vorbei an einer Reihe bereits Betender, Knieender, sich Verneigender, vorbei an dem alten Man mit dem Krückstock, dessen Gesicht von der Sonne wie eine Rosine gefaltet. Ich grüße mit "Yachxe" , der Kurzform von "Yachxumisuz". Der Alte erwiedert erstaunt ebenfalls mit "Yachxe", dabei kann ich seine letzten zwei Zähne sehen und er zupft jetzt seinen langen weißen Bart und formt ihn so zu spitzem Winkel mit der anderen Hand stützt er sich am Krückstock, die islamische Kopfbedeckung schief auf dem Kopf hilft ihm ein jüngerer Muslim seinen Gebetsteppich auszurollen. Ich gehe weiter, die Moschee ist noch längst nicht voll, es kommen immer noch Leute rein, und bleibe aber vor der eigentlichen Moschee außen vor, denn ich respektiere jede Religion und die, die sie ausüben. Ich habe inzwischen ebenalls eine islamiche Kopfbedeckung auf, um nicht so sehr aufzufallen, und beobachte das Gebet. Wie diese Masse gemeinsan zu Alah betet, sich immer wieder gemeinsam erhebt und sich wieder hinkniet, mit dem Kopf die fast Erde berürht. Jeder auf seinem eigenem Teppich (60x160cm), in Reihe und Glied, haben sie sich zur Moschee hin ausgerichtet, welche nach Mekka zeigt. Jede Moschee zeigt nach Mekka und wenn Muslime beten, was sie strenggenommen aller zwei Stunden tun, ohne das eine Mosche in der Nähe ist, dann richten sie sich auch nach Mekka, zu jenem schwarzen Stein aus. Mekka ist die Geburtsstadt des Propheten Mohamet, dem Begründer des Islam, und ist somit die wichtigste Stadt im Islam. Man sollte natürlich wissen, dass man nicht vor einem betendem Muslim stehen kann, weil man sonst zwischen ihm und Mekka stehen würde.

Die Moschee füllt sich und ich verlasse aus Platzmangel und eben aus letzterem Grunde die Moschee und warte vor einem Seiteneingang, der in den Muslimischen Markt endet. Jedoch kann ich jetzt nichts kaufen, nicht einmal ein einfaches Brot für 5 Mao (6 Eurocent) bekomme ich jetzt - alle sind in der Moschee zum Freitagsgebet. Die muslimischen Läden und Bretterbuden sind mit einem Tuch verhängt. - Geschlossen für 30 Minuten.

In der Zwischenzeit postieren sich die Feigen- und Melonenverkäufer und andere die ein Geschäft widdern, vor den Ausgängen. Das Gebet ist zu ende und ein Geschreie geht los, das einem die Ohren wegfliegen. Die Masse kommt heraus und trifft frontal auf die Feigen- und Melonenverkäufer. "Yi kuai,yi kuai,yi kuai, wu ge" brüllt der Feigenman lauten Halses (ein Yuan für 5 Feigen), der Melonenman: "Yi kuai,yi kuai,yi kuai" (ein Yuan für Stück Melone). Die Feigen sind binnen Sekunden alle, Nachschub kommt von hinten, die Melonenmänner schwingen ihr großes Messer durch die Lüfte und zerteilen ihre Melonen in Achtel und Zwöftel. Die frisch, fruchtig, tropfenden Stücke wechseln den Besitzer. Die durch das Gebet trockengeredeten Münder der durstenden Masse unter der hitzenden Sonne, verschlingt alle Melonen und frischen Feigen die ihr im Wege stehen. Ausgegessene Schalen werden von der trampelnden Masse zu Saft gepresst, der jetzt die Straße hinunter läuft, später dann fließt. Ich beobachte des Treiben jetzt schon 25 Minuten und der Strom aus der Moschee reist noch immer nicht ab. Erst nach über 30 Minuten sieht man wieder Licht durch das Tor, welches, ich kann nur schätzen, soeben etwa 6000 bis 7000 Muslime ihrer Pflicht entlassen hat. Das Treiben verstummt so nach und nach, man sieht den Boden wieder, der All(ah)tag kehrt zurück und in die Bretterbuden kehrt wieder Leben ein. Es wird wieder gehandelt, Männer die um Preise feilschen, sich letztlich in der Mitte treffen und dies mit einem kräftigen Handschlag besigeln. Feilschen ist hier Gang und Gebe, der Markt lebt davon, daß das Hintergundgeräusch aus vielerlei Zahlen und kräftigen Handschlägen besteht. Im Handeln bin ich als Dauerreisender mittlerweile schon ein alter Fuchs, ich kenne die Preise in China genau und kann meine Handelspartner gut einschätzen, weiß was "Fabrikmade" und was Handgefertigt ist, was Importiert ist und was nicht und wie teuer welches Material ist. Kurz um gesagt: Ich liebe Basare. Und ich mische kräftig mit. Da die Einwohner der Provinz Xinjiang nicht (Han-)Chinesisch, sondern eher Arabisch-Orientalisch teils Europäisch aussehen und ich mit meiner Kopfbedeckung, meinem Vollbart und ein Paar Brocken Uiguhrisch nicht besonders auffalle, bringe ich meine Handelspartner jedesmal ins Grübeln. Meistens sagen sie mir den einheimischen Preis, manchmal aber auch den für "wai guo ren" (für Ausländer), welcher bis zu 500 Prozent höher sein kann. Ich habe regelrecht Spaß an diesem Basar und kaufe und handle und kaufe und handle, kaufe, ...

Für eine "Melone und eine Feige" kaufe ich eine alte uiguhrische Geige und einen reich verzierten Bronze-Elefanten(60cm hoch) von der Seienstraße, einige Uiguhrische Mützen und anderes vom Handwerk. Ich bin hungrig geworden. Ich esse hier am Basar ein paar Fleischspieße (Schaf) und Muslimisches Brot, auch andere Teigwaren und natürlich auch wieder frische Feigen.

Schwer beladen fahre ich mit einem der Händler auf dem Eselskarren mit, bis ich in der Nähe meiner Absteige bin. Ich lasse die Mittagssonne vorüber ziehen, mein Schatten zentriert sich zu einem Punkt unter meinen Füßen, und verdaue erstmal die 20 Feigen.

Danach besuche ich die Gräber bedeutender Herrscherfamilien und das Mausoleum von Apak Hoja.

Markuspolo

Name: 2 Uhr nachts...

Datum: Mittwoch, 18 September, 2002 um 19:43:23
Kommentar:
Es ist jetzt 20 Minuten vor 2 Uhr Nachts und das Internet-Cafe, es ist bis auf mich schon ganz leer, schließt in um 2 Uhr und ich bin erstmal erschöpft(ich habe eine 1550Km lange Reise hinter mir und hatte heut kein Frühstück...) und kriegs heut nicht mehr auf die Reihe den Bericht zu beenden. Morgen früh bin ich bereits mit einem Freund verabredet, der mir mit dem Motorrad die Umgebung von Turpan (in Uiguhrisch wird es TuLuFan ausgesprochen) zeigt. Ab morgen Nachmittag deutscher Zeit habe ich dann Zeit und Muße mit neuer Energie alles aus meinem Kopf rauszuschreiben, denn ich habe soviel erlebt in den letzten 7 Tagen.......

Markuspolo

Name: T E S T

Datum: Mittwoch, 18 September, 2002 um 18:55:29
Kommentar:
Mir ist hier gerade alles abgestürtzt und ich versuche nun schon seit Kaschgar (bin bereits 4 Orte weitergereist und habe 5 oder 6 Berichte offen) Daten an meine Homepage su senden. Ich habe jetzt das Internet-Cafe gewechselt und lade gerade meine gesammte Homepage wieder hoch und muss mit diesem Eintrag einfach mal testen ob alles wieder richtig läuft und ob es sich lohnt den Bericht jetzt mittlerweile zum Vierten mal anzufangen und ob ich wieder Daten an meine Homepage senden kann.

Markuspolo

Name: Strom weg

Datum: Dienstag, 17 September, 2002 um 06:35:52
Kommentar:
Es ist wieder passiert, was mir schon so oft passiert ist. Ich habe mehr als 2 Stunden an einem Reisebericht geschrieben und dann ist der Strom ausgefallen und 2 h Arbeit waren umsonst, denn man kann hier nichts abspeichern. Ich habe bereits ein Busticket nach Urumuqi und kann deswegen nicht länger schreiben..... also die 1500Km Busfahrt habe ich dann genug Zeit, in mein Tagebuch zu schreiben...

Viele Grüße aus der Provinz Xinjiang aus Hotan (city)

Markuspolo

Name: TAKLAMAKAN

Datum: Montag, 16 September, 2002 um 19:51:00
Kommentar:
Weil es hier so heiß ist, habe ich mir heute mal eine Pause gegönnt und habe den ganzen Tag in einem Obstgarten, 30 Km außerhalb von Hotan(ich bin inzwischen weiter gereist), mit schlafen, essen und ausruhen verbracht. Denn ich muss irgendwie die 70Kg wieder überschreiten. Und genau deswegen bin ich erst jetzt (1 Uhr Nachts) in Hotan zurück und kann nur kurz mal schreiben. Reiseberichte gibts dann morgen früh wieder!

Markuspolo

Name: Die Kashgar-Feige

Datum: Sonntag, 15 September, 2002 um 20:21:05
Kommentar:
Heute ist der 13.September, ich bin zurück in Kashgar und genieße wieder die Vorzüge des Orients.

Hier in Kashgar, einer Perle des Orients, kann ich essen was das Herz begehrt, süße Melonen, so frisch geerntet, daß sie beim Aufschneiden auseinander springen, knackfrische äpfel, die mit tiefroter Schale schon auf dem Eselskarren aus der bunten Warenmasse des Basares heraus stechen, rosa, rote, rosarote, orage und gelbe Möhren mit den saftig grünen Büscheln für die Esel leuchten in der tiefstehenden rötlichen Sonne des Orients, Früchte und Gemüse aller Art,frischgebackene Brote mit arabischen Mustern, Nüsse, die schon gegen den Wund duften und die unzähligen Fleischspieße die hier an jieder Ecke gegrillt werden und nur 10 Euro-cent kosten. Teppiche und Stoffe des Orients, so weit das Auge reicht, unüberblickkbar, in allen Variationen und Farben und Mustern. Doch ist Kashgar für seine Feigen noch viel bekannter als für alles andere. Die frischen Feigen wachsen hier, wie es Sand am Meer gibt. Eine Feige ernte geht gar nicht, man muss die ganze Traube ernten! Und eine Traube kann bis zu 400 Feigen haben. An jeder Ecke stehen sie, die Feigenverkäufer, dicht wie Marathonläufer beim Start gträngt zu Zehner- oder Zwanzigern in einer Reihe, manchmal auch wild durcheinander, dann ein paar Meter frei und dann wieder so viele, hocken sie hinter ihrer Schüssel mit den frischen Feigen, zu 5 bis 6 Schichten mit je 40 bis 50 Feigen, durch Feigen Blätter getrennt, gestapelt, brüllen den Preis raus bis sie nicht mehr können oder alle verkauft haben. 5 Stück für einen Yuan (12.5 Eurocent). Wenn man handelt bekommt man auch 7 oder 8. Die Stückzahl, die man für einen Yuan bezahlt, hängt von der Qualität der Feigen ab. Am liebsten esse ich die für 4 Stück pro Yuan, die habe die beste Qualität und sich am frischesten, das heißt vor weniger als einer Stunde geschlagen, da kann man nicht mehr handeln. Tja, und wenn sie nicht alle sofort loskriegen steigt die Zahl der Feigen pro Yuan. Doch meistens müssen sie nicht lange warten, denn diese Frucht ist eine begehrte Delikatesse hier, so begehrt, daß sich die Menschen hier dicht gedrängt um die vielen Feigenverkäufer drängen, alle hocken, essen Feigen, handeln, wählen sich Feigen aus, die sie auf einem Feigenblatt dann forttragen oder auch sofort essen. Und ich mittendrin. Ich bin ein echter Feinschmecker geworden was die Feigen angeht, die Verkäufer schütteln jedesmal entsetzt den Kopf, wenn ich die fünf Schönsten rauspicke.

Ich mag es immer von verschiedenen zu kaufen (Bild), mit ihnen zu handeln und auszuwählen und dann daneben zuhocken und die Feigen zu speißen und einen kurzen small-talk zu haben. Wenn ich dann gehe, komme ich maximal an Dreien vorbei, und dann handel ich wieder (mit arabischen Zahlen übrigens) und kaufe wieder 5 oder 10 Stück. Die Feigen schmecken einfach zu gut, um weiterzugehen.

Es ist jetzt vier Uhr Nachmittags und ich habe bis jetzt 38 Feigen gegessen und noch kein Ende in Sicht! Wenn mich jemand nach Kashgar fragt, dann werde ich "Feige" sagen. Ich werde essen bis ich Bauchschmerzen habe, und noch weiter. Diese süße Frucht darf man sich einfach nicht entgehen lassen.

Naja, ich gehe jetzt in den Basar, schnell nochmal Feigen gekauft und dann wird im Basar weiter gehandelt. Teppiche, Stoffe&Tuche, Mützten, Trachten, Orientalische Instrumente, Melonen&Gewürze, Schuhe und Hemden....... ich sehe nichts was fehlen könnte. Einfach alles kann ich hier erkaufen.

Zuerst kaufe ich mir eine Mütze und eine Jacke, ich sehe jetzt wie ein Einheimischer aus, um beim Handeln gute Preise zu erzielen. Die Zahlen auf Arabisch und ein paar Flosklen habe ich schon drauf. Und da habe ich auch schon den ersten Teppich gekauft und noch so allerlei Zeugs. Vollbepackt verlasse ich den Basar und mache erstmal bei den Feigen halt. Die Kashgar-Feige ist einfach unwiederstehlich. Man hat selten solche Gelegenheiten. Jetzt ist Feigenzeit. in den Nächsten Tagen werde ich nach Hodian (h wie ch in noch sprechen) reisen, dort gibt es eine 450 Jahre alten Feigenbaum der mehr als 15.000 Feigen pro Jahr gibt. Na wenn das nix für mich ist... 5 Minuten soll man brauchen um diesen Baum zu umrunden. Aber das kann ich ja das nächste mal schreiben.

Markuspolo

Name: TaSheHuErGan - Ein tatschikisches Dorf

Datum: Freitag, 13 September, 2002 um 12:00:27
Kommentar:
Nur unweit der chinesisch-pakistanischen Grenze liegt Tashehuergan. Ich bin wieder mit dem lokalen Bussystem unterwegs und bin für zwei Tage mit Tagesgepäck an die chinesisch-pakistanische Grenze gefahren, um diese Minderheit in China zu besuchen. Dieses Dorf in den Bergen liegt in etwa 3600m Höhe. Der Bus klettert in den Bergen höher und höher. nicht weit entfernt sehe ich schon die Berge Pakistans. Weiße Schneeriesen! Ich bin gestern hier im Dorf angekommen und muss mich erstmal wundern: Die Menschen hier sehen nochmal anders aus als die in Xinjiang und erst recht als die in Tibet und China. Die Frauen tragen zylinderförmige bundbestickte und mit Goldfäden eingenähte Kappen, welche halb durch ein gelebes, oranges oder rotes Tuch verdeckt wird. Die Kleidung bunt und klitzernd, elagant und chic arbeiten sie auf den Feldern oder handeln am Markt. Appropos Markt: Das Handeln seitens eines Händlers ist hier Männersache. Die Männer tragen eigenartige Huete, die meist schwarz oder braun sind und 20-25cm hoch aus Fell uns mit brauner oder schwarzer krampe, ebenfalls aus Fell. Fazu eine Kutte, die Innenseite Fell und außen schlicht und einfach dunkel, sie sehen aus wie Hirten und die meisten sind es auch. Die Tatschiken sind vor einigen Jahrzehnten/hunderten hier eingewandert und leben seit dem als winzige Minderheit in einer autonomen Provinz (Xinjiang) deren Einwohner ebenfalls zu den Minderheiten in China zählen.

Hier im dorf funktioniert alles noch per Hand - Wasser aus dem Fluss, Milch von der Kuh, Brot aus dem Ofen und wenn die Sonne untergeht, geht auch das Licht in jedem der kleinen holzbeheizten Lehmhäuser aus.

Bereits früh am Morgen qualmt es schon aus jedem der Häuser - der erste Holzstoß wurd angezündet, Brot wird gebacken, es riecht so lecker, daß ich wiederstehen kann und einfach mal anklopfe.

Erste Händler kommen aus Pakistan mit dem Esselkarren, haben Waren für Kashgar geladen und sind immer in Eile. Ich sitzt erstmal bei frischer Kuhmilch und noch warmen Sesambrot und schaue zu.

Markuspolo

Name: Datteln und Eselohren - Orientalisches Paradies in China

Datum: Montag, 9 September, 2002 um 18:18:26
Kommentar:
Ich habe inzwischen Tibet verlassen, es wurde zu kalt und ich bin bald vom Fleich gefallen, und widme mich nun der nächsten autonomen Provinz in China. XINJIANG. Die Provinz des Orients. Xinjiang ist oberhalb Tibet's, die Hauptstadt ist "Wulumuqi" (Urumqi). Die Provinz war ebenfalls wie Tibet mal ein eigenes Land und die hat ein eigene Religion, Zeit, Sprache und Schrift. Die Menschen hier sehen nicht chinesisch aus und tragen orientalische Kleidung. Ich bin in Kashgar angekommen, eine Stadt an der Grenze zu Pakistan , jene Stadt, die schon seit Jahrhunderten "Perle der Seidenstraße" genannt wird. Und das ist sie auch, das kann ich bestätigen. Im Gegensatz zu Tibet, wo ich nur Mehl und Brot aß, nur Tee trank, ist Xinjiang das Paradies überhaupt. Ihr errinnert euch in Tibet kam ich nur mit irgnendwelchen Trucks voran, wenn ich Glück hatte, und es war manchmal bitterkalt. Hier in Xinjiang brauche ich nur zur Busstation zu gehen und ein Ticket zu kaufen, wohin ich auch will. Und das in kurzen Hosen und T-Shirt. Doch erstmal bleibe ich in Kashgar und esse mich satt. Zum Frühstück esse ich frische Feigen so gelb und süß wie Honig, Bananen, so soft und cremig wie Eiscreme, süß wie zehn Pfund Zucker, Weintrauben und Pfirsiche frisch und behutsam von Menschenhand gepflückt mit reifer rötlicher Schale, Melonen, Daddeln, Aprikosen, Erdnüsse, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Nüsse die mir bisher unbekannt und getrocknete Früchte aller Art. Alles was mein Herz bergehrt, finde ich hier. Ich wiege nur noch 65 Kilogramm, nach einem Monat Tibet und so allerlei Strapazen, immer mehreren Tagen ohne Wasser und Toilette, einem Monat ohne Fleisch. Ich verbringe hier in Kashgar ungefähr ein Drittel des Tages mit essen. Gestern war Sonntag, da war ich auf dem Basar. Ein Basar so reich mit Waren bedeckt, dass es das Auge nicht erfassen kann. Hier am Basar wird ausschließlich Uiguhrisch gesprochen, das ist die Sprache der Provinz Xinjiang, eine arabischorientalische Sprache, die von rechts nach links geschrieben wird. Ich muss meine Uhr um 2 Stunden zurückstellen, denn keiner beachtet hier die von Peking festgelegte Zeit, die eigentlich in ganz China gelten soll. Der Basar ist ein echter Leckerbissen für meine Kamera und für mich auch. Ein Basar, wie noch vor 300 Jahren. Flötenspieler sitzen am am Eingang, lassen Schlangen tanzen, gleich dahinter sitzten unzählige Bauern, die versuchen ihre Feigenernte an den man zu bringen. Einen Yuan für sieben Stück, frisch geerntet und ausgereift, faustgr/oss, süß wie Honig. Ich gehe weiter, bin noch nicht einmal 20 Minuten da und habe schon den Rucksack voller Früchte. Knallrote Tomaten und pralle Kartoffeln, gelbrote Granatäpfel, Pfirsiche, Aprikosen... Bananen, und jede Menge Nüsse, von der Pistazie über die Walnuss bis zur Paranuss, ich hab sie alle. Die Menschen hier sind muslimischen Glaubens, die zwei Moscheen sind aller zwei Stunden mit 2000 bis 3000 Leuten gefüllt. So tragen die Menschen auf dem Basar diese typisch Muslimischen Käppis und tragen lange Baerte und kurzgeschorene Haare unterm Käppie. Ich laufe immer noch über den Basar, links und rechts von mir Früchte und Gemüse des Orients vom Boden bis zur Hüfte gestapelt, alle mit den vielen Eseln mit dahinter gespannten Karren, gebracht. Ab und zu spüre ich einen feuchtwarmen Atem an meinem Arm und danach ein "IIEEH-AAAHHH", dann überholt mich ein Esel mit vollbeladenem Karren. Esel sind zwar meist grau, aber diese hier sind wirklich hübsch, Einer wie der Andere haben sie gepflegtes, je nach dem schwarzes oder braunes, Fell und machchmal weiß emailiert. Ich esse jetzt schon die sechsundzwandsigste Dattel und irgendwie sehe ich immer mehr Eselohren.... "Tausend und eine Nacht" sind hier nicht unbekannt, Frauen mit langem dunklem gewelltem Haar, langen Schleiern und verdecktem Gesicht, Musik aus Tuba und der Schlangenflöte, Männer mit Schnurbärten und Dolch am Hosenbund. Ich grüße freundlich mit Yachximisuz und danke mit hrlachmet. All in allem bin ich in einem anderen Land angekommen und das Rande in China.Xinjang ist eine sehr interessante Provinz, die ich jetzt für einen Monat bereisen werde. Die Taklahmahan-Wüste werde ich bereisen und weitere Orte der Seidenstraße, einer davon direkt an der Pakistanischen-Chinesischen Grenze. Markus'Polo

Name: TIBET TIBET

Datum: Freitag, 20 September, 2002 um 19:32:17
Kommentar:
Den ersten Teil meiner Reise, durch Tibet findet ihr [hier]






+++ ACHTUNG +++

Die auf dieser Homepage bereitgestellten Reiseberichte und Bilder sind mein geistiges und privates Eigentum und dürfen ausschliesslich nur zu privaten Anschauungszwecken verwendet werden. Eine Veröffentlichung der Materialien ist nur mit meiner Genehmigung möglich! Die Genehmigung ist zwingend erforderlich!
Nebenbei bemerkt, habe ich längst nicht alle Reiseberichte und Eindrücke ins Netz gestellt.




Gruß - Markus Polo